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Auf Leistung getrimmt

XTRA-ARTIKEL AUSGABE 2/2022

Fußballprofivereine wie Borussia Mönchengladbach nutzen POC-Systeme, um die Trainingsintensität der Spieler individuell zu steuern

Text: Arnd Petry

Morgens im Trainingszentrum von Borussia Mönchengladbach: Dr. Wiebke-Maria Schlusemann nimmt einigen Spielern der „Fohlenelf“ mit einem Piks in die Fingerkuppe Blut ab. Nach dem Zentrifugieren pipettiert sie das Serum in den Fuji DRI-CHEM Analyser NX500, der auf dem Tisch hinter ihr steht: „Wir machen das zwei- bis dreimal die Woche“, sagt die Sportmedizinerin, die bei dem Bundesligaclub für die Ernährung und das Leistungsmonitoring zuständig ist. „Immer am Tag nach dem Spiel und an den zwei Hauptbelastungstagen.“ Besonders wichtig sei die Messung an dem Trainingstag mit dem anstrengendsten Programm. Dann wollen sie und das Trainerteam wissen: Wie erholt sind die Spieler? Sind sie bereit, der Hauptbelastung standzuhalten?

Laborparameter im Leistungssport

Labordiagnostische Untersuchungen sind eine wichtige Möglichkeit, das Regenerationsvermögen und die Leistungsfähigkeit von Profisportlern beurteilen zu können. Bedeutsam sind sie sowohl für die Prävention als auch für die Diagnostik und Rehabilitation von Verletzungen und Überbelastungen. Von besonderem Interesse sind dabei vor allem das Erkennen und Ausgleichen von Mangelzuständen. Die verschiedenen Biomarker, die im Blut gemessen werden können, haben zudem den Vorteil, dass sie objektive und reproduzierbare Informationen über biologische Prozesse im Körper von Athletinnen und Athleten liefern. Muskuläre Serummarker wie zum Beispiel Laktatdehydrogenase (LDH), Myoglobin, Aspartat-Aminotransferase (ASAT) oder Kreatinkinase (CK) helfen einzuschätzen, wie gut der Stoffwechsel von Sportlern an das körperliche Training angepasst ist.

Schnelle Ergebnisse vor dem Training

In Mönchengladbach interessiert sich Sportmedizinerin Schlusemann vor allem für die Kreatinkinase. „Kreatinkinase ist in jeder Muskelzelle vorhanden“, erklärt sie. „Wenn die Muskelzelle durch Belastung geschädigt wird, was ein normaler physiologischer Vorgang ist, tritt die Kreatinkinase in die Blutbahn aus und kann im Blut gemessen werden.“ Um die Belastung der einzelnen Spieler des gesamten Kaders einschätzen zu können, arbeitet die sportliche Ärztin schnell. Alle Abläufe in ihrem kleinen Labor auf dem Trainingsgelände sind auf Tempo getrimmt: „Wir wollen die Ergebnisse bis zum Training haben“, sagt sie. Um keine Zeit zu verlieren, werden die 20 bis 25 Proben noch vor dem Training kapillar abgenommen und dann auf die Testplättchen des Analysensystems pipettiert. Die quantitativen Ergebnisse liegen dann binnen sieben bis acht Minuten vor – schnell genug, um rechtzeitig vor Trainingsbeginn mit dem Trainerteam zu sprechen

Shakes and Shots

Die POC-Diagnostik auf dem Trainingsgelände zielt bei Borussia Mönchengladbach vor allem darauf ab, während der langen Saison mit ihren 40 und mehr Spielen Überlastungen und Verletzungen zu verhindern: Die Prävention steht Schlusemann zufolge klar im Vordergrund. Wenn deutlich werde, dass ein Spieler hoch belastet ist, würden die individuellen Regenerationsmaßnahmen entsprechend verstärkt. Dazu gehörten auch individuelle Regenerationsshakes, die die Sportmedizinerin und Ernährungsexpertin den Profis verordnet: „Wenn sie morgens bei der CK-Abnahme sind, bekommen erst mal alle einen Shot mit Kurkuma, Ingwer und Sauerkirschen!“

Fohlenelf und mehr

Der Einsatz der POC-Analyser im sportlichen Umfeld erfreut auch Serkan Yildirim von Hitado: „Als einer der führenden Anbieter im Bereich der Point-of- Care-Diagnostik haben wir jahrzehntelange Erfahrung mit Anwendungen in Arztpraxen und Krankenhäusern. Wir sind froh, dass wir mit Borussia Mönchengladbach erfolgreich zusammenarbeiten und den Hochleistungssport mit unserer Diagnostik unterstützen können“, sagt er. Neben der Elf vom Niederrhein würden auch zahlreiche weitere Fußballclubs aus der ersten und zweiten Liga bei der schnellen Leistungsdiagnostik am Trainingsplatz auf kompakte POC-Geräte setzen. Und nicht nur Elitekicker finden laut Yildirim Gefallen an der unkomplizierten Leistungsdiagnostik: „Auch viele Erstligavereine im Handball, Basketball und Eishockey nutzen unsere Systeme.“

Summary

  • Sportmedizinerinnen und -mediziner können dank einer Vielzahl bestimmbarer Parameter die Leistungsfähigkeit von Sportlerinnen und Sportlern überwachen, Verletzungsgefahren erkennen und Regenerationsmaßnahmen verstärken

 

Fotoquelle: Hitado (5)

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