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PSA-Messung am Point-of-Care

XTRA-ARTIKEL AUSGABE 1/2020

 

Text: Verena Fischer

Internationale Institutionen setzen sich für die PSA-Bestimmung in der Früherkennung von Prostatakrebs ein. Wie ein neuer POC-Test die Analyse erleichtert

Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) sind von dem hohen Nutzen der PSA-Bestimmung für die Früherkennung von Prostatakrebs überzeugt, wie kürzlich veröffentlichte Positionspapiere internationaler Institutionen verdeutlichen. Die DGU weist auf Studien hin, die eine Reduktion des prostatakarzinomspezifischen Sterbens sowie des Auftretens von Metastasen durch eine individualisierte Prostatakarzinom-Früherkennung mittels PSA belegen sowie nachweisen, dass diese schonendere Therapien ermöglicht.

Die deutsche Gesellschaft für Urologie bedauert vor allem, dass Pressemeldungen anderer Institutionen eine Vermengung von individualisierter Früherkennung mit populationsbasiertem PSA-Screening in der Presse zur Folge hatte. Dadurch bestehe nun die Gefahr, dass Männer Früherkennungsuntersuchungen meiden und in der Konsequenz langjährige Belastungen durch Metastasen, lokale Symptome und Behandlungsfolgen durch Chemotherapien sowie auch die Mortalität stark zunehmen werden. Da sich Fachgesellschaften aktuell weder für noch gegen eine Früherkennungsuntersuchung von Prostatakrebs aussprechen, liegt die Entscheidung letztendlich bei dem Patienten selbst. Um in dieser wichtigen Frage Klarheit zu erlangen, benötigen Männer vor allem umfassende Informationen, die während einer leitliniengerechten Aufklärung mit partizipativer Risiko-Nutzen-Abwägung durch den behandelnden Urologen vermittelt werden sollten. Fachärztesind bei diesem Thema deshalb in ihrer beratenden Funktion extrem gefordert – ein solches Gespräch braucht nicht nur ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, sondern auch viel Zeit, die im Praxisalltag leider häufig fehlt.

LEITLINIENGERECHT BERATEN

Die S3-Leitlinie Prostatakarzinom enthält ab Seite 33 umfangreiche Regeln für Beratungsgespräche: „Diejenigen Männer, die von sich aus nach einer Früherkennung fragen, sollen ergebnisoffen über die Vor- und Nachteile aufgeklärt werden. Dazu eine Darstellung des mögliche Nutzens sowie auch der Risiken (Überdiagnose und Übertherapie) in absoluten Zahlen und mithilfe von Grafiken.“ Folgende Daten sind außerdem in absoluten Zahlen zu erläutern: nationale Mortalitätsrate mit und ohne Screening; Anzahl von Männern, die das Screening vor dem Tod durch Prostatakrebs bewahrt, sowie Anzahl von Patienten, die trotz Screenings an der Erkrankung versterben.

In der Kürze der Zeit, die in der Praxis in der Regel für solche Gespräche bleibt, lassen sich häufig nicht alle Fragen so ausführlich klären. Es kann daher von großem Nutzen sein, leicht verständliches Infomaterial vorrätig zu haben, das Patienten mit nach Hause nehmen können. Hierfür bietet sich die digitale Informationsbroschüre für Patienten vom Leitlinienprogramm Onkologie an, die über die Vor- und Nachteile der Früherkennung sehr ausführlich und mithilfe von Grafiken berichtet. Diese kann auf der Seite www.leitlinienprogrammonkologie.de aufgerufen werden.

PSA IN DER PRAXIS BESTIMMEN

Ist die Entscheidung gefallen und Männer wünschen eine Früherkennungsuntersuchung mit der Bestimmung des PSA-Werts, erfolgt in der Regel direkt die Blutabnahme. Die Blutprobe wird dann ins Labor geschickt und es dauert ein paar Tage, bis Patienten ihr Ergebnis erhalten. Um diese Wartezeit zu verkürzen, bieten sich Point-of-Care-Geräte an, die den Wert vollautomatisch und sicher in kurzer Zeit ermitteln. Seit Kurzem gibt es für fast alle Eurolyser Cube und Smart Systeme (CUBE, CUBE-S, Smart 700/340 und Smart 700/546) ein solches PSA-Testkit. Mit diesem lässt sich der PSA-Wert quantitativ aus Plasma, Serum und Vollblut in Minutenschnelle ganz einfach in der Praxis bestimmen.

Mit dem Eurolyser Cube und Smart Systemen können niedergelassene Ärzte bis zu 13 Parameter am Point-of-Care bestimmen. Für Urologen bieten sich beispielsweise die Tests auf Mikroalbumin und Cystatin C an – da nachweislich ein Drittel aller Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen primär bei einem Urologen vorstellig werden. Auch der IFOB-Test für die Darmkrebsfrüherkennung sowie die CRP-Bestimmung sind für Urologen nützlich. So ist der Zusammenhang zwischen der Höhe des CRP-Werts und dem Krankheitsverlauf für das Nierenzell- und Harnblasenkarzinom mehrfach belegt worden. Beim bereits metastasierten sowie kastrationsresistenten Prostatakarzinom kann das CRP zur Abschätzung des Krankheitsausmaßes und der Mortalität herangezogen werden.

Summary

  • In der S3-Leitlinie Prostatakrebs stehen klare Anweisungen für das Patientengespräch, die eine gute Grundlage für die Entscheidungshilfe bieten sollen
  • Ein neues PSA-Testkit für Eurolyser-Systeme ermöglicht eine quantitative Bestimmung am Point-of-Care

Neues PSA-Testkit für

Eurolyser Cube und Smart

Das Testkit dient der quantitativen Bestimmung des prostataspezifischen Antigens in EDTA-Plasma, Serum, EDTA-Vollblut oder kapillärem Blut auf einem Smart oder Cube Laborphotometer. Die Bestimmung gelingt mittels den Antikörpern angelagerten Latexpartikeln, die mit PSA in der Probe immunologisch reagieren und darüber die Latexpartikel zum Verkleben bringen. Dadurch wird eine Veränderung in der Trübung verursacht, wodurch die Menge an PSA gemessen werden kann.

HINWEISE ZUM TESTKIT

  • 50 μl frisches Serum (nicht älter als 12 h) oder EDTAPlasma werden als Probenmaterial empfohlen. Bei EDTA-Vollblut kann es zu Unterschieden in der Performance kommen
  • Der Messbereich liegt für Serum und Plasma bei zwei bis 50 ng/ml (lotabhängig) sowie bei EDTA-Vollblut zwischen drei bis 50 ng/ml (lotabhängig und HCT-abhängig)
  • Der Einzeltest muss zehn Minuten auf Raumtemperatur gebracht werden. Die Haltbarkeit beträgt in der Regel sechs Monate

Weitere Informationen unter: www.hitado.de/psa

 

Fotoquelle: Hitado, Shutterstock, F. Reichenberger

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