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Scientific Kalender Oktober 2021

Ausschluss einer Harnwegsinfektion nach Prostatektomie

Welche Befunde kann eine Urinanalyse nach einer Operation ergeben, zum Beispiel nach einer Prostatektomie?

Mikroalbuminurie

Isomorphe ERY

Dysmorphe ERY

Pyurie

Harnzylinder

Epithelzellen der Nierenkanälchen

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Wissenschaftliche Hintergrundinformationen

Harnwegsinfektionen (HWIs) gehören mit mehr als 150 Millionen berichteten Fällen jährlich zu den weltweit am häufigsten auftretenden Infektionen [1]. Sie zählen zu den führenden nosokomialen Infektionen und machen bis zu 12 % aller im Krankenhaus erworbenen Infektionen aus. Die Katheterisierung ist die Hauptursache für katheterassoziierte HWIs (kaHWIs) und kann folglich die Behandlung stationärer Patienten erschweren [2].

Die teilweise oder vollständige operative Entfernung der Prostata (Prostatektomie) ist eine häufig durchgeführte medizinische Intervention in Zusammenhang mit einer benignen Prostatahyperplasie und einem Prostatakarzinom. Eine Vergrößerung der Prostata kann verschiedene urinale Beschwerden hervorrufen. Hierzu gehören unter anderem Harnverhalt sowie obstruktive als auch irritative Symptome. Eine HWI kann sich prä- oder postoperativ auf die Prostatektomie auswirken. Bei 15 % der für eine Prostatektomie vorgesehenen Patienten kann präoperativ eine Infektion der unteren Harnwege, eine häufige Beschwerde bei Männern in mittleren Jahren, beobachtet werden. Bei bis zu 7,5 % der Patienten kann nach erfolgter Prostatektomie eine möglicherweise auf die Katheterisierung zurückzuführende HWI nachgewiesen werden [3].

Für eine Prostatektomie werden positive frühe postoperative Ergebnisse berichtet; Komplikationen werden lediglich bei 17 % der entsprechenden Fälle beobachtet. Mit einer Inzidenz von 5 % stellen HWIs das am zweit häufigsten berichtete postoperative Ereignis dar [4].

Des Weiteren kann eine Prostatektomie eine inflammatorische Erkrankung infolge der chirurgischen Intervention verursachen. Der Ausschluss einer zusätzlich auftretenden HWI kann dabei helfen, zwischen Infektion und Entzündung zu unterscheiden, und somit auch Behandlungsentscheidungen beeinflussen.

Numerische Ergebnisse

Im Anschluss an eine Prostatektomie traten bei einem katheterisierten Patienten leichte Symptome einer Infektion der unteren Harnwege auf. Zuerst wurde eine Urinprobe unter Verwendung des Teststreifens Meditape 11A auf dem UC-3500-Gerät untersucht. Die Probe war negativ für Nitrit, aber zeigte das Vorliegen einer Pyurie und Hämaturie an. Da sich bei Vorliegen von HWI-bezogenen Symptomen eine HWI nicht anhand eines negatives Nitrit-Tests mit Sicherheit ausschließen lässt, wurde nachfolgend das Harnsediment der Probe untersucht.

Der durchflusszytometrische Nachweis von Harnsediment auf dem UF-5000-Gerät bestätigte das Vorliegen einer Pyurie (183,5 WBK/µl) und Hämaturie (1.983,2 ERY/µl). Darüber hinaus zeigt die Verteilung der ERY im Streudiagramm das Vorliegen von isomorphen ERY an, was auf eine Blutung im unteren Harntrakt hinweist. Die Untersuchung des Harnsediments ergab keine Hinweise auf bakterielle oder Pilzzellen. Somit konnte sicher eine Bakteriurie und direkt eine HWI ausgeschlossen werden [5]. Daher können sowohl die Pyurie als auch die Hämaturie von der Katheterisierung und der damit im Zusammenhang stehenden urothelialen Reizung herrühren. Hinzu kommt, dass man häufig unter Patienten mit einer Prostatektomie postoperativ eine Hämaturie und Pyurie in nicht-pathologischer Form beobachtet [6].

Der präsentierte Patientenfall unterstreicht das Potenzial der UF-Serie im Hinblick auf den Ausschluss einer HWI nach erfolgter Prostatektomie zur Vermeidung unnötiger Behandlungen und diagnostischer Verfahren.

Literatur

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