Klinischer Nutzen
Unterschiedliche Konfigurationsmöglichkeiten diagnostischer Applikationen an den XN-Systemen ermöglichen eine perfekte Anpassung des Systems auf das Patientenkollektiv, um den besten klinischen Nutzen zu erhalten.
Neue klinische Erkenntnisse aus der Routineanalytik
Die Fluoreszenz-Durchflusszytometrie der XN-Serie ermöglicht ein sicheres und effizientes Erkennen pathologischer Proben. Darüber hinaus ist diese Messtechnologie auch der Schlüssel zu neuen klinischen Erkenntnissen. Die innovativen diagnostischen Parameter der XN-Serie ermöglichen es, weit über das herkömmliche Blutbild hinaus die Diagnostik zu erleichtern und neue klinische Erkenntnisse über eine schnelle Routineanalytik zur Verfügung zu stellen.
Infektionsmanagement
Die Fluoreszenz-Durchflusszytometrie der XN-Analysesysteme ermöglicht es, den Reifegrad und Aktivierungsstatus der Immunzellen zu detektieren. Die Immunantwort bei systemisch-inflammatorischen (nicht-infektiösen, z. B. als Reaktion auf Operation oder Trauma) unterscheiden sich von infektiösen Prozessen, wobei je nach Auslöser verschiedene Zellen mehr oder weniger Aktivierung zeigen. Dieser komplexe Abwehrmechanismus beginnt mit der angeborenen Immunantwort, die schnell und unspezifisch ist. Hauptbeteiligte Zellen sind die neutrophilen Granulozyten und Monozyten, aber auch T-Zellen unabhängige aktivierte B-Lymphozyten. Die angeborene Immunantwort löst die adaptive Immunantwort aus, die langsamer ist, jedoch hochspezifisch. Hauptbeteiligte Zellen sind B- und T-Lymphozyten. Erweiterte Blutbildparameter liefern Aussagen über die Zellfunktion und ermöglichen einen tieferen Einblick in den Immunstatus des Patienten. Die optionale Anwendung „Extended Inflammation Parameter“ (EIP) ermöglicht z. B. die Differenzierung zwischen verschiedenen pathogenen Ursachen einer Infektion, wie die Unterscheidung bakterieller vs. viraler Infektionen, der Intensive Care Infection Score (ICIS)* hat das Potenzial das Erkennen und Monitoren bakterieller Infektionen zu unterstützen, der COVID -19 Prognostic Score* kann einer Studie zufolge dazu dienen, frühzeitig kritische Krankheitsverläufe bei COVID -19 positiven Patienten zu erkennen, um die Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Versorgung besser einzuschätzen. Hier erfahren Sie mehr zu den einzelnen optionalen Anwendungen.
*optionale Anwendung, nur für Forschungszwecke RUO
Anämiemanagement
Retikulozyten-Parameter (RET) geben Auskunft über den aktuellen Status der Erythropoese und helfen bei einer zielgerichteten Anämiediagnostik. Haupteinsatzbereiche finden sich z. B. innerhalb des Patient Blood Managements oder im Management von Infektionen. Der Parameter RET-He ist unabhängig von der Akuten-Phase-Reaktion und zeigt die tatsächliche Eisenverfügbarkeit an. Der Parameter Delta-He ist von hoher diagnostischer Relevanz, denn innerhalb kürzester Zeit kann Delta-He auf eine systemische bakterielle Infektion hinweisen und die klassischen Parameter zur weiterführenden Diagnostik unterstützen. Die Parameter der RET Applikation sind unabhängig, schnell verfügbar und spiegeln den aktuellen Status der Eisenverfügbarkeit wider.
Thrombozytenmanagement
Die fluoreszenzbasierte Thrombozytenzählung ist äußerst präzise – besonders in extrem niedrigen Konzentrationen. Zusammen mit dem Parameter IPF, der unreifen Thrombozytenfraktion, ist dies für die Differentialdiagnostik von Thrombozytopenien von großem Nutzen, z. B. bei der Erfolgskontrolle der KM-Erholung nach Knochenmarkoder Stammzelltransplantation oder bei der Fragestellung nach vermehrtem Verbrauch in der Peripherie oder gestörter Produktion im Knochenmark. IPF# zeigt sich in Studien als wertvoller Parameter für die Risikoprognose und Therapieüberwachungbei koronarer Herzkrankheit.
Management von Malignitäten
Ein separater Messkanal des XN-20 ermöglicht die Erkennung von Precursor- und pathologischer Zellen. Spezielle Fluoreszenzmarker erreichen eine hohe Spezifität in der Unterscheidung reaktiver und maligner Geschehen und helfen die anschließende weiterführende Diagnostik zu beschleunigen. Ein optionaler XN Stem Cell-Modus ermöglicht die Optimierung des Aphereseworkflows. Durch eine schnelle, standardisierte Bestimmung des Parameters HPC (ohne Probenvorbereitung), kann der optimale Apheresezeitpunkt kostengünstig und mit hoher Verlässlichkeit bestimmt werden.